Hallo ihr Lieben!
Es war lange still auf unserer Seite - Uni-Stress lässt grüßen - doch dafür gibt es heute mal etwas Internationales.
Es ist zwar schon wieder ein bisschen her, doch durfte ich im vergangenen November mein erstes Thanksgiving feiern. Im August bin ich mein Auslandssemester in den USA, genauer in San Diego, CA, angetreten. Viele spannende Dinge habe ich gesehen und erlebt und natürlich habe ich auch einige wundervolle Menschen kennen gelernt.
Am 27. November war dann also Thanksgiving und eine, ebenfalls deutsche, Freundin, die aber vor ein paar Jahren schon mal ein Jahr in Amerika war, lud zum Thanksgiving- Dinner ein. Wir waren zu fünft: Mein ebenfalls deutscher Mitbewohner, ein ebenfalls deutscher Kumpel meiner Freundin und ihr, tadaaa, amerikanischer Freund (Wenigstens etwas nationale Vertretung!). Jeder trug ein wenig zum Dinner bei: einige bereiteten eine Beilage zu, die kochfaulen haben eben etwas zu trinken mitgebracht.
An dieser Stelle merkt ihr jetzt: Aha! Hat sie also gar nicht selber gekocht! Und damit gebe ich euch auch recht. Aber: Ich hab' natürlich nach den Rezepten gefragt! Denn so etwas Leckeres muss doch verbreitet werden.
Dass es zu Thanksgiving traditionell Truthahn gibt, dürfte ja mittlerweile bekannt sein. Ich selber würde mich jedoch noch nicht als Braten-Profi bezeichnen, weshalb ich das mit den Tipps für einen leckeren Truthahn erst einmal sein lasse.
Vielmehr möchte ich mich auf die Beilagen konzentrieren!
Auf dem Tisch gab es:
- Süßkartoffeln
- Creamed Corn
- Cranberry Sauce
- Kartoffelpüree
- Nudelsalat
Und damit ihr euch auch vernünftig ein Bild machen könnt:
Und nun zu den Rezepten. Ich habe beschlossen, amerikanische Rezepte, die ich im Internet finde, koche und verändere, in ihren Maßangaben zu belassen. Ich kann verstehen, dass das für deutsche Verhältnisse erst einmal sehr ungewohnt sein kann. "Ein Cup? Wie groß ist denn das? Das ist doch total ungenau! Ich will Gramm-Angaben!" So oder so ähnlich war zunächst zumindest mein Gedankengang. Das Problem dabei ist, dass die Umrechnung von Cups zu Gramm teilweise umständlich ist und einem leicht Fehler unterlaufen können. Denn: 1 cup Zucker wiegt nicht so viel wie 1 cup Butter! Cups arbeiten mit Volumina, Gramm-Angaben eben mit der Masse. Und unterschiedliche Dinge wiegen bei gleichem Volumen eben unterschiedlich viel.
Dazu kommt, dass ich während meines Auslandssemesters keine Küchenwaage, sondern nur Cup-Messbecher hatte. "What? You guys have a scale in the kitchen? That's stupid. Just use cups, it's way easier!" Mein kanadischer Mitbewohner hat Recht. Mittlerweile arbeite ich gerne mit Cups und werde mir demnächst so wundervolle Cup-Messbecher zulegen, damit ich das mit dem Umrechnen ein für alle mal sein lassen kann.
Wer es trotzdem nicht lassen kann, kann das Umrechnen gerne selber übernehmen.
Hier eine kleine Hilfe.
Süßkartoffeln mit Orangenglasur
6 mittelgroße Süßkartoffeln
1/4 cup brauner Zucker
1/2 Teelöffel Orangenschale
1 cup frischer Orangensaft
2 Esslöffel Butter, geschmolzen
1/4 Teelöffel Salz
1/4 Teelöffel Zimt
1. Ofen auf etwa 160°C vorheizen. Die Süßkartoffeln schälen und in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden. Die Kartoffelscheiben in einer Schicht in 2 leicht eingefetteten 30x22 cm Aufflaufformen arrangieren.
2. Butter und Zucker in einem Topf schmelzen lassen, dann Orangensaft einrühren. Orangenschale und Salz hinzufügen. Gleichmäßig über die Süßkartoffeln gießen und alles mit Alu-Folie bedecken.
3. Bei 160°C etwa 45 Minuten oder bis die Süßkartoffeln gar sind backen. Die Alu-Folie abnehmen und für weitere 5 Minuten oder bis die Glasur eine sirupartige Konsistenz bekommt backen.
Creamed Corn
3 Dosen Mais
1 cup Milch
1 Esslöffel Zucker
1/4 Teelöffel Pfeffer
1 Packung (200g) Frischkäse, in Würfel portioniert
1/2 cup Butter, in Scheiben geschnitten
1. Mais in den Slow Cooker geben. Milch, Zucker und Pfeffer einrühren. Ohne zu verrühren, Butter und Frischkäse einfach auf den Mais legen. Bedecken und für 2-3 Stunden auf hoher Stufe kochen lassen.
2. Deckel abnehmen und umrühren bis alles gut vermischt ist. Deckel wieder auflegen und für weitere 15 Minuten kochen lassen.
Sofort servieren.
Und nun mein persönlicher Favorit:
Cranberry Sauce
1 cup Zucker
1 cup Wasser
4 cups frische oder gefrorene Cranberrys
(optional: Orangenschale, Rosinen, Johannisbeeren, Blaubeeren, Zimt, Muskatnuss oder -blüte)
1. Cranberrys waschen und verlesen.
2. Wasser und Zucker in einen Topf geben und zum Kochen bringen. Rühren bis der Zucker aufgelöst ist.
3. Cranberrys in den Topf geben und aufkochen, danach die Temperatur senken und für 10 Minuten, oder bis die meisten Cranberrys geplatzt sind, leicht köcheln lassen.
4. Sobald die Cranberrys geplatzt sind, können nach Belieben die anderen Zutaten hinzugefügt werden.
5. Topf vom Herd nehmen und Cranberrys abkühlen lassen. Dann in eine Schüssel geben und in den Kühlschrank stellen. Die Sauce wird während des Abkühlens noch etwas andicken.
Kartoffelpüree
1 kg Kartoffeln
1/4 L Milch
Butter
Salz
Muskat
1. Kartoffeln schälen, waschen und in kleine Stücke schneiden. Etwa 20 Minuten kochen oder bis sie gar sind. Kartoffeln abgießen.
2. Milch und etwas Butter in den Topf geben und Kartoffeln stampfen. Etwas Salz und geriebene Muskatnuss hinzugeben und verrühren.
Zu dem Nudelsalat: Im Prinzip könntet ihr wahrscheinlich einfach euren Lieblings-Nudelsalat machen. Obwohl ich diesen nicht selbst gemacht hatte (mein Job waren die Kartoffeln), hat dieser meinen Geschmack schon sehr getroffen.
Es war ein italienischer, also mit getrockneten Tomaten, Rucola, gerösteten Pinienkernen, italienischen Kräutern und Balsamico-Essig. Easy nachzumachen und super lecker.
Mit den genannten Beilagen sind für ein Thanksgiving-Dinner sicherlich noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Und Alternativen gibt es zu jedem Rezept bestimmt auch. Das geht zum Beispiel schon mit Marshmallows in den Süßkartoffeln los.
Mir hat das Dinner so wie es war sehr gut gefallen und es wird mir sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben. Dass ich dieses Jahr spätestens zu Thanksgiving alles nachkoche versteht sich wohl von selbst!
Das war's erst mal von meiner Seite. Ich hoffe, ihr hattet schöne Feiertage und seid gut ins neue Jahr gekommen.
Viel Spaß beim Ausprobieren, glaubt mir: Es lohnt sich!
Guten Appetit, ihr Lieben!
Eure Anni