Samstag, 24. Januar 2015

Bon cuisine dans BeNe France?

Ganz meinem beruflichen Naturell entsprechend war ich im Sommer unterwegs und habe meine Leidenschaft zu reisen ein mal mehr mit der Leidenschaft meinen kulinarischen Horizont zu erweitern vereint. Auf meinem Streifzug durch das westliche Mitteleuropa habe ich großartige Leckereien entdeckt, die ihr unbedingt mal probieren solltet, wenn ihr diese Länder bereist.

Der erste Stopp war Frankreich, hier ging es durch die Champagne nach Paris und danach an die Nordküste. Unter anderem nach Calais. Hier probierte ich in der Brasserie La Tour die wohl berühmteste französische Nachspeise: Crème brûlée.
Ja, werdet ihr jetzt vielleicht denken, das kann ich auch in Deutschland haben. Könnte man, kann man aber nicht. Denn so wunderbar wie die Franzosen ihre Nachspeise zubereiten wird man sie in hierzulande nicht finden. 
Handflammbiert servierte mir der Ober, ich nenne ihn einfach mal Francois, die Crème.

Als nächstes lag das Nachbarland Belgien auf der Route. Natürlich kam ich an den delikaten Pralinen nicht vorbei, ebenso ging es mir bei den belgischen Pommes Frites mit selbstgemachter Mayonnaise. Doch mein eigentliches Highlight war die Probe der belgischen Biere in Brüssel. Zur Wahl standen verschiedene obergärige Biere sowie Pilsener, Abtei- und Fruchtbiere. Hoeegaarden Wit Blanche, Gulden Draak, Delirium Tremens, Pauwel Kwak, Leffe Blonde und ein Erdbeerbier, dessen Name ich nicht mehr erinnere. Gerade die obergärigen Biere sind etwas ganz besonderes für den deutschen Gaumen, da sie sich geschmacklich stark von Pilsener Bieren unterscheiden. Diese Bierverkostung kann ich sehr empfehlen.


Zuletzt möchte ich den Besuch meiner ehemaligen Studienheimat Holland noch erwähnen. Hier war ich in der Hauptstadt im typischten Eetsalon der Stadt - im Van Dobben. Während die Einheimischen hier innerhalb weniger Sekunden nach Betreten der Lokalität die Bestellung aufgeben, dauert es bei den Touristen, von denen es doch einige gibt, die dieses sehr versteckte Lokal finden und aufsuchen, doch wesentlich länger. Denn große Erklärungen gibt es auf der Speisekarte nicht. Nachdem man der freundlichen - sehr verständnisvollen - Bedienung seine Wahl mitgeteilt hat, geht eben diese hinter den Tresen, der eher an den Tresen einer Schlachterei als an ein Restaurant erinnert, greift sich eines der hellen weichen Brötchen und versieht die eine Hälfte mit einer großzügigen Portion Butter sowie reichlich von dem gewählten Belag, um dann die obere Brötchenhälfte rasant auf das Ensemble niedersinken zu lassen. Neben Broodjes gibt es hier natürlich auch die Nationalspeise Krokett, eine mit Speck und Kartoffelmasse gefüllte Frittier-Spezialität. Eet smakelijk!


Mein Fazit: Diese drei Länder sind kulinarisch wirklich ansprechend und interessant. Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall! 

Freitag, 23. Januar 2015

Thanksgiving

Hallo ihr Lieben!

Es war lange still auf unserer Seite - Uni-Stress lässt grüßen - doch dafür gibt es heute mal etwas Internationales.
Es ist zwar schon wieder ein bisschen her, doch durfte ich im vergangenen November mein erstes Thanksgiving feiern. Im August bin ich mein Auslandssemester in den USA, genauer in San Diego, CA, angetreten. Viele spannende Dinge habe ich gesehen und erlebt und natürlich habe ich auch einige wundervolle Menschen kennen gelernt.
Am 27. November war dann also Thanksgiving und eine, ebenfalls deutsche, Freundin, die aber vor ein paar Jahren schon mal ein Jahr in Amerika war, lud zum Thanksgiving- Dinner ein. Wir waren zu fünft: Mein ebenfalls deutscher Mitbewohner, ein ebenfalls deutscher Kumpel meiner Freundin und ihr, tadaaa, amerikanischer Freund (Wenigstens etwas nationale Vertretung!). Jeder trug ein wenig zum Dinner bei: einige bereiteten eine Beilage zu, die kochfaulen haben eben etwas zu trinken mitgebracht.
An dieser Stelle merkt ihr jetzt: Aha! Hat sie also gar nicht selber gekocht! Und damit gebe ich euch auch recht. Aber: Ich hab' natürlich nach den Rezepten gefragt! Denn so etwas Leckeres muss doch verbreitet werden.

Dass es zu Thanksgiving traditionell Truthahn gibt, dürfte ja mittlerweile bekannt sein. Ich selber würde mich jedoch noch nicht als Braten-Profi bezeichnen, weshalb ich das mit den Tipps für einen leckeren Truthahn erst einmal sein lasse.
Vielmehr möchte ich mich auf die Beilagen konzentrieren!

Auf dem Tisch gab es:
 - Süßkartoffeln
 - Creamed Corn
 - Cranberry Sauce
 - Kartoffelpüree
 - Nudelsalat

Und damit ihr euch auch vernünftig ein Bild machen könnt:

Ein von Anni (@annidit) gepostetes Foto am

Und nun zu den Rezepten. Ich habe beschlossen, amerikanische Rezepte, die ich im Internet finde, koche und verändere, in ihren Maßangaben zu belassen. Ich kann verstehen, dass das für deutsche Verhältnisse erst einmal sehr ungewohnt sein kann. "Ein Cup? Wie groß ist denn das? Das ist doch total ungenau! Ich will Gramm-Angaben!" So oder so ähnlich war zunächst zumindest mein Gedankengang. Das Problem dabei ist, dass die Umrechnung von Cups zu Gramm teilweise umständlich ist und einem leicht Fehler unterlaufen können. Denn: 1 cup Zucker wiegt nicht so viel wie 1 cup Butter! Cups arbeiten mit Volumina, Gramm-Angaben eben mit der Masse. Und unterschiedliche Dinge wiegen bei gleichem Volumen eben unterschiedlich viel.
Dazu kommt, dass ich während meines Auslandssemesters keine Küchenwaage, sondern nur Cup-Messbecher hatte. "What? You guys have a scale in the kitchen? That's stupid. Just use cups, it's way easier!" Mein kanadischer Mitbewohner hat Recht. Mittlerweile arbeite ich gerne mit Cups und werde mir demnächst so wundervolle Cup-Messbecher zulegen, damit ich das mit dem Umrechnen ein für alle mal sein lassen kann.
Wer es trotzdem nicht lassen kann, kann das Umrechnen gerne selber übernehmen. Hier eine kleine Hilfe.

Süßkartoffeln mit Orangenglasur

6 mittelgroße Süßkartoffeln
1/4 cup brauner Zucker
1/2 Teelöffel Orangenschale
1 cup frischer Orangensaft
2 Esslöffel Butter, geschmolzen
1/4 Teelöffel Salz
1/4 Teelöffel Zimt

1. Ofen auf etwa 160°C vorheizen. Die Süßkartoffeln schälen und in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden. Die Kartoffelscheiben in einer Schicht in 2 leicht eingefetteten 30x22 cm Aufflaufformen arrangieren.
2. Butter und Zucker in einem Topf schmelzen lassen, dann Orangensaft einrühren. Orangenschale und Salz hinzufügen. Gleichmäßig über die Süßkartoffeln gießen und alles mit Alu-Folie bedecken.
3. Bei 160°C etwa 45 Minuten oder bis die Süßkartoffeln gar sind backen. Die Alu-Folie abnehmen und für weitere 5 Minuten oder bis die Glasur eine sirupartige Konsistenz bekommt backen.


Creamed Corn 

3 Dosen Mais
1 cup Milch
1 Esslöffel Zucker
1/4 Teelöffel Pfeffer
1 Packung (200g) Frischkäse, in Würfel portioniert
1/2 cup Butter, in Scheiben geschnitten

1. Mais in den Slow Cooker geben. Milch, Zucker und Pfeffer einrühren. Ohne zu verrühren, Butter und Frischkäse einfach auf den Mais legen. Bedecken und für 2-3 Stunden auf hoher Stufe kochen lassen.
2. Deckel abnehmen und umrühren bis alles gut vermischt ist. Deckel wieder auflegen und für weitere 15 Minuten kochen lassen.
Sofort servieren.


Und nun mein persönlicher Favorit:


Cranberry Sauce

1 cup Zucker
1 cup Wasser
4 cups frische oder gefrorene Cranberrys
(optional: Orangenschale, Rosinen, Johannisbeeren, Blaubeeren, Zimt, Muskatnuss oder -blüte)

1. Cranberrys waschen und verlesen.
2. Wasser und Zucker in einen Topf geben und zum Kochen bringen. Rühren bis der Zucker aufgelöst ist.
3. Cranberrys in den Topf geben und aufkochen, danach die Temperatur senken und für 10 Minuten, oder bis die meisten Cranberrys geplatzt sind, leicht köcheln lassen.
4. Sobald die Cranberrys geplatzt sind, können nach Belieben die anderen Zutaten hinzugefügt werden.
5. Topf vom Herd nehmen und Cranberrys abkühlen lassen. Dann in eine Schüssel geben und in den Kühlschrank stellen. Die Sauce wird während des Abkühlens noch etwas andicken.



Kartoffelpüree

1 kg Kartoffeln
1/4 L Milch
Butter
Salz
Muskat

1. Kartoffeln schälen, waschen und in kleine Stücke schneiden. Etwa 20 Minuten kochen oder bis sie gar sind. Kartoffeln abgießen.
2. Milch und etwas Butter in den Topf geben und Kartoffeln stampfen. Etwas Salz und geriebene Muskatnuss hinzugeben und verrühren.



Zu dem Nudelsalat: Im Prinzip könntet ihr wahrscheinlich einfach euren Lieblings-Nudelsalat machen. Obwohl ich diesen nicht selbst gemacht hatte (mein Job waren die Kartoffeln), hat dieser meinen Geschmack schon sehr getroffen.
Es war ein italienischer, also mit getrockneten Tomaten, Rucola, gerösteten Pinienkernen, italienischen Kräutern und Balsamico-Essig. Easy nachzumachen und super lecker.


Mit den genannten Beilagen sind für ein Thanksgiving-Dinner sicherlich noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Und Alternativen gibt es zu jedem Rezept bestimmt auch. Das geht zum Beispiel schon mit Marshmallows in den Süßkartoffeln los.
Mir hat das Dinner so wie es war sehr gut gefallen und es wird mir sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben. Dass ich dieses Jahr spätestens zu Thanksgiving alles nachkoche versteht sich wohl von selbst!

Das war's erst mal von meiner Seite. Ich hoffe, ihr hattet schöne Feiertage und seid gut ins neue Jahr gekommen.

Viel Spaß beim Ausprobieren, glaubt mir: Es lohnt sich!

Guten Appetit, ihr Lieben!

Eure Anni